Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (1965)                                  

Dr. Alfred Buch, Ulrich Hintze

Ulrich Hintze

Rüsselsheimer Ruderer unter neuer Trainerregie

Verdienstvoller Amateurtrainer Dr. Alfred Buch gab Amt ab - Ulrich Hintze: "Brauchen Reifezeit"

Von Winfried Britscho (aus "Main-Spitze" vom 06.01.1965)
 

Dr. Alfred Buch

Alfred Buch, als Ruderer Deutscher Meister des Jahres 1943 im Leichtgewichts-Jugendvierer m. Stm. für die Renngemeinschaft Rüsselsheimer RK/Flörsheimer RV gegen 15 Gegner in Wien: Peter Messerschmitt (FRV), Herbert Missler (RRK), Stm. Reinhold Brumme (RRK), Karl Breckheimer (FRV) und Alfred Buch (RRK)

Während sich die aktiven Mitglieder der Ruderabteilung des Rüsselsheimer Ruder-Klubs noch im Winterschlaf befinden (was nicht ausschließt, daß sie sich teilweise mit Ausgleichssport schon auf die kommende Saison vorbereiten), hat sich hinter den Kulissen eine wichtige Änderung vollzogen. Dr. Alfred Buch, der die Rudergarde der Opelstadt seit 1960 als Amateurtrainer mit beachtlichem Erfolg betreut hat, gab sein Amt aus beruflichen Rücksichten ab und beendete damit eine Karriere, die 1940 begonnen hatte, und den leidenschaftlichen Ruderer über die Stationen Marburg und Gießen nach Rüsselsheim zurückgeführt hatte. In der kommenden Saison wird nun eine andere Stimme über das Wasser des Mains schallen, wenn die Bootsbesatzungen des RRK ihre ersten Trainingsfahrten absolvieren: Ulrich Hintze, seither Trainer der Kasteler RuKG will das Aufbauwerk Dr. Buchs, das bereits erste Früchte trug, fortsetzen und versuchen, den Ruf der einstmaligen Ruderhochburg Rüsselsheim weiter zu verbessern.

Zweifellos ist das Ausscheiden von Dr. Buch, der sich in besonderem Maße der Nachwuchsarbeit gewidmet hatte und nun einige vielversprechende Senioren herausbrachte, von niemand mehr bedauert worden als von den Ruderern selbst, mit denen sich Dr. Buch auch menschlich immer ausgezeichnet verstand. Dr. Buch, der im Rudersport einen willkommenen Ausgleich für seine anstrengende berufliche Tätigkeit fand, scheidet - wie er uns gestern am Telefon versicherte - nur ungern von seiner Aufgabe, die er liebgewonnen hatte und der er sich mit großem inneren Engagement widmete. Es darf als sicher gelten, daß der ruderbegeisterte Arzt auch in Zukunft noch oft eine Gelegenheit nutzen wird, um seinen Freunden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dr. Buch hatte seine Aufgabe zu einem undankbaren Zeitpunkt übernommen und war darauf bedacht, das Problem zu lösen, das zur Zeit bei den Rudervereinen die größten Schwierigkeiten aufwirft: die Nachwuchspflege.

Ulrich Hintze, den wir gestern ebenfalls telefonisch erreichten, gab einen sehr nüchternen und sachlichen Ausblick auf die bevorstehende Saison. Der 43 Jahre alte Sportlehrer, der sechs Jahre bei der Kasteler Ruder- und Kanugesellschaft als Trainer wirkte und dabei aus dem Nichts heraus eine Mannschaft herausbildete, die nationales Ansehen genoß und in Josef Steffes-Mies einen überragenden Könner aufwies, warnte vor einem "Wunderglauben" im Hinblick auf die Erfolge der Rüsselsheimer Ruderer. "Ich weiß, daß ich nur mit harter Arbeit weiterkommen kann und glaube, daß wir noch eins bis zwei Jahre Reifezeit benötigen". Nach seinen Angaben stehen ihm in der kommenden Saison etwa 12 - 15 Aktive zur Verfügung, davon einige, die erst vor kurzem in das Lager der Senioren übergewechselt seien. Über ihre Aussichten könne man nur schwer etwas Gültiges aussagen.

Keine optimalen Trainingsbedingungen

Die Trainingsmöglichkeiten für die Rüsselsheimer Ruderer sind nach den Worten Hintzes nicht allzu rosig. Der Schiffsverkehr auf dem Main und die Tatsache, daß die Ruderer dort kein ruhiges, sondern meist nur strömendes Wasser vorfinden, beeinträchtigten die Übungen und machten es schwer, die Leistungen richtig einzuschätzen. Das sei auf einem ruhigen Wasser möglich und deshalb werde er versuchen, so viel wie möglich ruhige Wasser für die Trainingsarbeit auszusuchen.

Tainer Ulrich Hintze, mit "seinem" Jugendachter des Rüsselsheimer Ruder-Klubs Deutscher Vizemeister 1957 im Leichtgew.-Jugendachter auf dem Baldeneysee in Essen mit der Mannschaft: Rudi Reitz, Adolf Ketter, Trainer Ulrich Hintze, Stm. Karl-Heinz Wagner, Klaus Schreiber, Peter Hochgesand, Walter Eberle, Klaus Wolf, Hans Miethge; es fehlt Heinz Schäfer.

Leider, so fuhr Ulrich Hintze fort, bereite ihm der derzeitige Bootspark einige Sorgen. Der RRK hinke in dieser Beziehung leider etwas hinter der Entwicklung her, habe sich zu sehr auf den Achter und Vierer konzentriert und Einer und Zweier vernachlässigt. Gerade mit ihnen werde aber nach den neuesten Erkenntnissen moderner Ruderpädagogik, wie sie unter anderem auch von Dr. Georg von Opel aufgestellt worden seien, der Nachwuchs schon von klein auf herangebildet.

Ulrich Hintze hatte die Rüsselsheimer Ruderer schon einmal, zwischen den Jahren 1956 und 1958 betreut und dabei mit der Jugend hervorragende Erfolge (zwei Deutsche Meisterschaften und eine Vizemeisterschaft) erzielt.


Trainerwechsel im RRK

Von Wilfried Hoffmann (aus "Klubnachrichten des RRK", Januar 1965)

Nach vierjähriger Tätigkeit als Ruderwart und Trainer des RRK hat Dr. Alfred Buch mit Ablauf der Regattasaison 1964 sein Amt niedergelegt. In diesen vier Jahren gelang es ihm, eine Ruderabteilung aus dem nichts aufzubauen, die in der Erfolgsbilanz immer mit an der Spitze der hessischen Rudervereine zu finden war. Für diese aufopferungsvolle Tätigkeit, die er sich trotz Eröffnung einer Arztpraxis in dieser Zeit nicht nehmen ließ, sei ihm im Namen des RRK und besonders im Namen aller aktiven Ruderer noch einmal recht herzlich gedankt.

Mit seinem Abtreten sah sich Vorstand und Ruderausschuß dem Problem gegenüber, einen neuen Trainer finden zu müssen. Da sich aus den eigenen Reihen niemand für diesen Posten anbot, gelang es schließlich nach längeren Verhandlungen Ulrich Hintze, im RRK kein Unbekannter, als Trainer zu gewinnen.

Ulrich Hintze verbrachte seine aktive Ruderzeit beim Kölner RV 77 bis er in den 50er Jahren an den Main kam, dem RRK beitrat und hier auch noch Rennen bestritt. Im Jahre 1956 legte er dann die Rennskulls beiseite und widmete sich dem Training der Jugend. Höhepunkt seiner Tätigkeit im RRK waren die beiden Jugendbestentitel im Leichtgewichts-Jungruderer-Vierer in den Jahren 1957 und 1958, die er mit der Mannschaft Adolf Ketter, Rudi Reitz, Heinz Schäfer, Walter Eberle und Stm. Karl-Heinz Wagner errang. Im Jahre 1959 wechselte er zur Kasteler RuKG und brachte dort vor allem ausgezeichnete Skuller heraus, wie den zweimaliger Deutschen Meister, Weltmeisterschafts-, Europameisterschafts- und Olympiateilnehmer Josef Steffes-Mies.

Seit einigen Wochen leitet er nun schon das Training der RRK-Ruderer und wir wünschen ihm viel Erfolg bei seiner Tätigkeit.

Ein Teil der RRK-Ruderer der Jahre 1964 und 1965, hier der von Dr. Alfred Buch trainierte RRK-Seniorachter bei der Flörsheimer Regatta 1964 (Wolf von zur Mühlen, Walter Eberle, Werner Alt, Dieter Lang, Wolfgang Vorfalt, Wilfried Hoffmann, Klaus Köppen, Nils Freckmann und Stm. Karl-Heinz Wagner)