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Über Mitglieder des
RRK (1965)
Dr. Alfred Buch,
Ulrich Hintze |
Ulrich Hintze |
Rüsselsheimer
Ruderer unter neuer Trainerregie
Verdienstvoller
Amateurtrainer Dr. Alfred Buch gab Amt ab - Ulrich Hintze: "Brauchen
Reifezeit"
Von Winfried Britscho (aus "Main-Spitze" vom 06.01.1965)
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Dr. Alfred Buch |
Alfred Buch, als Ruderer Deutscher Meister des Jahres 1943 im
Leichtgewichts-Jugendvierer m. Stm. für die Renngemeinschaft
Rüsselsheimer RK/Flörsheimer RV gegen 15 Gegner in Wien: Peter
Messerschmitt (FRV), Herbert Missler (RRK), Stm. Reinhold Brumme (RRK),
Karl Breckheimer (FRV) und Alfred Buch (RRK) |
Während sich die aktiven
Mitglieder der Ruderabteilung des Rüsselsheimer Ruder-Klubs noch im Winterschlaf
befinden (was nicht ausschließt, daß sie sich teilweise mit Ausgleichssport
schon auf die kommende Saison vorbereiten), hat sich hinter den Kulissen eine
wichtige Änderung vollzogen. Dr. Alfred Buch, der die Rudergarde der Opelstadt
seit 1960 als Amateurtrainer mit beachtlichem Erfolg betreut hat, gab sein Amt
aus beruflichen Rücksichten ab und beendete damit eine Karriere, die 1940
begonnen hatte, und den leidenschaftlichen Ruderer über die Stationen Marburg
und Gießen nach Rüsselsheim zurückgeführt hatte. In der kommenden Saison wird
nun eine andere Stimme über das Wasser des Mains schallen, wenn die
Bootsbesatzungen des RRK ihre ersten Trainingsfahrten absolvieren: Ulrich
Hintze, seither Trainer der Kasteler RuKG will das Aufbauwerk Dr. Buchs, das
bereits erste Früchte trug, fortsetzen und versuchen, den Ruf der einstmaligen
Ruderhochburg Rüsselsheim weiter zu verbessern.
Zweifellos ist das
Ausscheiden von Dr. Buch, der sich in besonderem Maße der Nachwuchsarbeit
gewidmet hatte und nun einige vielversprechende Senioren herausbrachte, von
niemand mehr bedauert worden als von den Ruderern selbst, mit denen sich Dr.
Buch auch menschlich immer ausgezeichnet verstand. Dr. Buch, der im Rudersport
einen willkommenen Ausgleich für seine anstrengende berufliche Tätigkeit fand,
scheidet - wie er uns gestern am Telefon versicherte - nur ungern von seiner
Aufgabe, die er liebgewonnen hatte und der er sich mit großem inneren Engagement
widmete. Es darf als sicher gelten, daß der ruderbegeisterte Arzt auch in
Zukunft noch oft eine Gelegenheit nutzen wird, um seinen Freunden mit Rat und
Tat zur Seite zu stehen. Dr. Buch hatte seine Aufgabe zu einem undankbaren
Zeitpunkt übernommen und war darauf bedacht, das Problem zu lösen, das zur Zeit
bei den Rudervereinen die größten Schwierigkeiten aufwirft: die Nachwuchspflege.
Ulrich Hintze, den wir
gestern ebenfalls telefonisch erreichten, gab einen sehr nüchternen und
sachlichen Ausblick auf die bevorstehende Saison. Der 43 Jahre alte Sportlehrer,
der sechs
Jahre bei der Kasteler Ruder- und Kanugesellschaft als Trainer wirkte und dabei
aus dem Nichts heraus eine Mannschaft herausbildete, die nationales Ansehen
genoß und in Josef Steffes-Mies einen überragenden Könner aufwies, warnte vor
einem "Wunderglauben" im Hinblick auf die Erfolge der Rüsselsheimer Ruderer.
"Ich weiß, daß ich nur mit harter Arbeit weiterkommen kann und glaube, daß wir
noch eins bis zwei Jahre Reifezeit benötigen". Nach seinen Angaben stehen ihm in
der kommenden Saison etwa 12 - 15 Aktive zur Verfügung, davon einige, die erst
vor kurzem in das Lager der Senioren übergewechselt seien. Über ihre Aussichten
könne man nur
schwer etwas Gültiges aussagen.
Keine optimalen
Trainingsbedingungen
Die
Trainingsmöglichkeiten für die Rüsselsheimer Ruderer sind nach den Worten
Hintzes nicht allzu rosig. Der Schiffsverkehr auf dem Main und die Tatsache, daß
die Ruderer dort kein ruhiges, sondern meist nur strömendes Wasser vorfinden,
beeinträchtigten die Übungen und machten es schwer, die Leistungen richtig
einzuschätzen. Das sei auf einem ruhigen Wasser möglich und deshalb werde er
versuchen, so viel wie möglich ruhige Wasser für die Trainingsarbeit
auszusuchen.
Tainer Ulrich Hintze, mit
"seinem" Jugendachter des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs Deutscher
Vizemeister 1957 im Leichtgew.-Jugendachter
auf dem Baldeneysee in Essen mit der Mannschaft: Rudi Reitz,
Adolf Ketter, Trainer Ulrich Hintze, Stm. Karl-Heinz
Wagner, Klaus Schreiber, Peter Hochgesand, Walter Eberle,
Klaus Wolf, Hans Miethge; es fehlt Heinz Schäfer. |
Leider, so fuhr Ulrich
Hintze fort, bereite ihm der derzeitige Bootspark einige Sorgen. Der RRK hinke
in dieser Beziehung leider etwas hinter der Entwicklung her, habe sich zu sehr
auf den Achter und Vierer konzentriert und Einer und Zweier vernachlässigt.
Gerade mit ihnen werde aber nach den neuesten Erkenntnissen moderner
Ruderpädagogik, wie sie unter anderem auch von Dr. Georg von Opel aufgestellt
worden seien, der Nachwuchs schon von klein auf herangebildet.
Ulrich Hintze hatte die
Rüsselsheimer Ruderer schon einmal, zwischen den Jahren 1956 und 1958 betreut
und dabei mit der Jugend hervorragende Erfolge (zwei Deutsche Meisterschaften
und eine Vizemeisterschaft) erzielt.
Trainerwechsel im RRK
Von Wilfried Hoffmann
(aus "Klubnachrichten des RRK", Januar 1965)
Nach vierjähriger Tätigkeit als
Ruderwart und Trainer des RRK hat Dr. Alfred Buch mit Ablauf der Regattasaison
1964 sein Amt niedergelegt. In diesen vier Jahren gelang es ihm, eine
Ruderabteilung aus dem nichts aufzubauen, die in der Erfolgsbilanz immer mit an
der Spitze der hessischen Rudervereine zu finden war. Für diese
aufopferungsvolle Tätigkeit, die er sich trotz Eröffnung einer Arztpraxis in
dieser Zeit nicht nehmen ließ, sei ihm im Namen des RRK und besonders im Namen
aller aktiven Ruderer noch einmal recht herzlich gedankt.
Mit seinem Abtreten sah sich Vorstand
und Ruderausschuß dem Problem gegenüber, einen neuen Trainer finden zu müssen.
Da sich aus den eigenen Reihen niemand für diesen Posten anbot, gelang es
schließlich nach längeren Verhandlungen Ulrich Hintze, im RRK kein Unbekannter,
als Trainer zu gewinnen.
Ulrich Hintze verbrachte seine aktive
Ruderzeit beim Kölner RV 77 bis er in den 50er Jahren an den Main kam, dem RRK
beitrat und hier auch noch Rennen bestritt. Im Jahre 1956 legte er dann die
Rennskulls beiseite und widmete sich dem Training der Jugend. Höhepunkt seiner
Tätigkeit im RRK waren die beiden Jugendbestentitel im
Leichtgewichts-Jungruderer-Vierer in den Jahren 1957 und 1958, die er mit der
Mannschaft Adolf Ketter, Rudi Reitz, Heinz Schäfer, Walter Eberle und Stm.
Karl-Heinz Wagner errang. Im Jahre 1959 wechselte er zur Kasteler RuKG und
brachte dort vor allem ausgezeichnete Skuller heraus, wie den zweimaliger
Deutschen Meister, Weltmeisterschafts-, Europameisterschafts- und
Olympiateilnehmer Josef Steffes-Mies.
Seit einigen Wochen leitet er nun
schon das Training der RRK-Ruderer und wir wünschen ihm viel Erfolg bei seiner
Tätigkeit.
Ein Teil der RRK-Ruderer der Jahre 1964 und
1965, hier der von Dr. Alfred Buch trainierte RRK-Seniorachter bei der Flörsheimer Regatta 1964 (Wolf
von zur Mühlen, Walter Eberle, Werner Alt, Dieter Lang, Wolfgang Vorfalt,
Wilfried Hoffmann, Klaus Köppen, Nils Freckmann und Stm. Karl-Heinz
Wagner) |
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