Jugend wird stärker
gefördert
Sportlerehrung in
Rüsselsheim: 137 Athleten ausgezeichnet / Erstmals Ehrenpreis des
Stadtverordnetenvorstehers
Von Daniela Ammar (aus
"Main-Spitze" vom 10. März 2014)
137 Athleten wurden bei der
Sportlerehrung der Stadt Rüsselsheim am Freitagabend in der Stadthalle
geehrt. Ganz nach vorne schaffte es die Europameisterin im Bankdrücken,
Gunda Fiona Sommer-von Bachhaus, der siebenmalige Europameister und
Schütze Walter Massing, die Aufstiegsmannschaft des Judo Club
Rüsselsheim und Uwe Bernd vom LC Rüsselsheim, die als Sportler und
Mannschaft des Jahres, sowie als Seniorensportler des Jahres geehrt
wurden.
Oberbürgermeister Patrick
Burghardt zeigte sich bestätigt und erfreut darüber, dass das Konzept,
die Sportförderung mit Fokus auf die Jugend umzustellen, aufgegangen
ist. Man müsse Prioritäten setzen, sagte das Stadtoberhaupt und betonte
in diesem Zusammenhang nicht nur positive Zahlen bezüglich der
Anmeldungen, sondern auch die Entscheidung der Politik, den Hinbau der
Großsporthalle auf die Genehmigung von 1970 zu finanzieren. Die
Schließung des Lachebades sei eine der schwierigsten Entscheidungen des
letzten Jahres gewesen, sagte der OB und zeigte erneut Verständnis für
die prekäre Situation der Schwimmvereine und der DLRG.
Buntes Show-Programm
Wie schnell Schulden
abgebaut und neues Geld hergezaubert werden kann, zeigte
Nachwuchszauberer Luca Karger, der während der Traditionsveranstaltung
in der Stadthalle, die bereits 1961 Veranstaltungsort der ersten
Sportlerehrung gewesen ist und unter dem Motto "Sport trifft Varieté"
stand, das Publikum gleich mehrfach während des Abends verzauberte.
Wie breit und vielfältig das
sportliche Angebot in und um Rüsselsheim ist, wurde nicht nur bei den
Ehrungen, die von Oberbürgermeister Patrick Burghardt und
Stadtverordnetenvorsteher Heinz E. Schneider vorgenommen wurden,
deutlich. Sportliche Einlagen auf höchstem Niveau, wie die der TG
Rope-Skipper, den Breakdancern des Vereins "Royal Battle" und des
Berliner Duos "Rollescos" sorgten dafür, dass bei den Anwesenden während
der mehrstündigen Veranstaltung keine Langeweile aufkam.
Auch die musikalische
Umrahmung der "Swing and funky"-Gruppe um den Rüsselsheimer Saxofonist
Stephan Völker, sowie die charmant witzige Moderation durch Christian
Döring, die immer wieder ausreichend Platz für persönliche Gespräche mit
Sportlern und Trainern während der Ehrungen ließ, sorgten für einen
angenehmen Abend mit feierlichem und zugleich lockerem Ambiente.
Preis für
Selbstverteidigungsverein
Erstmals in diesem Jahr
vergab der Stadtverordnetenvorsteher einen Ehrenpreis, der an den
Selbstverteidigungsverein Rüsselsheim ging. "Mir war es wichtig, die
Sportler zu ehren, die nicht unter die Ehrungsrichtlinien fallen,
zugleich aber einen wichtigen Beitrag zum sozialen Engagement unserer
Stadt leisten", sagte Schneider. Als Symbol des Ehrenpreises wählte der
Stadtverordnetenvorsteher die Skulptur, die die fünf Opel-Brüder auf dem
Quintuplet zeigt und die auf Initiative des SC Opel im vergangenen Jahr
gefertigt wurde. "Die Skulptur ist ein Zeichen der Gemeinschaft, aber
auch dafür, dass unterschiedliche Charaktere an einem Strang ziehen", so
der Stadtverordnetenvorsteher.
Optimistisch stimmende
Worte, was die sportlichen Leistungen angeht, erklangen vom Vorsitzenden
des Rüsselsheimer Sportbundes, Jörg-Dieter Häußer, der als Höhepunkt des
Abends die Sportler des Jahres ehrte. Uwe Bernd vom LC Rüsselsheim wurde
als Seniorensportler geehrt und verkündete seinen Entschluss, 2014
weniger Wettkämpfe bestreiten zu wollen. Gunda Fiona Sommer-von Bachhaus
vom Fitness-Club Rhein-Main Rüsselsheim wurde für ihren
Europameistertitel im Bankdrücken bis 63 Kilogramm geehrt, Walter
Massing vom Schützenverein Tell-Haßloch für seine sieben
Europameistertitel. Die Aufstiegsmannschaft des Judo Club Rüsselsheim
wurde wegen ihrer großen sportliche Leistung und des enormen Teamgeistes
Mannschaft des Jahres 2013.
Die Sportler des
Jahres mit ihren Trophäen: Fiona Sommer-von Bachhaus, Uwe Bernd,
Walter Massing (vorne von links) und die Judoka vom JCR.
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Stadt zeichnet beste
Sportler aus
Ehrung – Titel an Massing,
Sommer-von Bachhaus, Bernd und JCR – Ehrenurkunden, Silberne
Lorbeerzweige, Ehrenbriefe
Von Dirk Winter (aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 10. März 2014)
Bei der Sportlerehrung der
Stadt Rüsselsheim haben 103 Sportler die Ehrenurkunde bekommen, 29 den
Silbernen Lorbeerzweig und zwei Funktionäre den Ehrenbrief der Stadt
Rüsselsheim. Zudem wurden die Sportler des Jahres verkündet: Walter
Massing, Gunda Fiona Sommer-von Bachhaus, Uwe Bernd sowie der Judoclub
Rüsselsheim.
Applaus spendeten die Gäste
und Geehrten am Freitagabend in der Stadthalle immer wieder. Sei es, um
die Leistungen der 137 Athleten zu würdigen, die bei der Sportlerehrung
ausgezeichnet wurden. Sei es, um die Showauftritte von Künstlern und
Sportlern im Rahmenprogramm zu beklatschen.
Aber erst gegen Ende der gut
dreistündigen Veranstaltung, als ein Judoka des JC Rüsselsheim
kurzerhand ein Computerproblem löste, mit dem die Technikregie
überfordert war, brach so richtig stürmischer Beifall los. Denn jetzt
konnte man ein auf eine Großleinwand projiziertes Kinderfoto erkennen:
Es zeigte Rüsselsheims „Sportler des Jahres 2013“, Walter Massing, als
Bub mit Schultüte bei seiner Einschulung im Jahr 1966.
Der 54 Jahre alte
Sportschütze, der für den Schützenverein Tell Haßloch schießt, gewann im
vergangenen Jahr sieben Europameistertitel und viermal die Deutsche
Meisterschaft. Dafür wurde Massing am Freitagabend auch mit dem
Silbernen Lorbeerzweig geehrt – ebenso wie Gunda Fiona Sommer-von
Bachhaus. Und wie im vergangenen Jahr ist die Kraftsportlerin vom
Fitness-Club Rhein-Main Rüsselsheim, Europameisterin 2013 im
Bankdrücken, von einer Jury zur Sportlerin des Jahres gewählt worden.
Bei der Wahl zum
Seniorensportler des Jahres 2013 entschieden sich die Juroren –
Vereinsfunktionäre, Sportbundmitarbeiter und weitere Protagonisten des
Rüsselsheimer Sports – für einen Mann, „der läuft und läuft und läuft“.
So kündigte der Fernsehjournalist Christian Döring, der den Ehrungsabend
unterhaltsam und informativ moderierte, den Langstreckenläufer Uwe Bernd
vom Leichtathletik-Club Rüsselsheim an. Der 51 Jahre alte Königstädter
wurde zum zweiten Mal nach 2010, als der Sportbund erstmals einen
Seniorensportler des Jahres küren ließ, mit diesem Ehrentitel bedacht.
Ehre gebührte auch Männern,
die ihre Gegner aufs Kreuz legen. Die Bundesliga-Mannschaft des JC
Rüsselsheim (JCR) sorgte mit ihrem Aufstieg dafür, dass die Opelstadt
wieder eine erstklassige Judomannschaft hat. Das hat den JCR-Kämpfern
nicht nur die Ehrenurkunde der Stadt, sondern auch den Titel „Mannschaft
des Jahres 2013“ eingebracht.
Den letzten Punkt zur
Zweitliga-Meisterschaft trug Tobias Schirra bei. Diesen entscheidenden
Schulterwurf vor 1000 Zuschauern, die in der Großsporthalle eine so
stimmungsvolle Kulisse bildeten, ruft sich Schirra immer wieder gerne in
Erinnerung: „Da kriege ich jedes Mal ein Gänsehautgefühl“, sagte der
Zweiundzwanzigjährige. Sein Teamkollege Dominic Hofmann empfindet die
zurückliegende Saison als „mit die schönste, die ich beim Judoclub
Rüsselsheim erlebt habe“, wie der Siebenundzwanzigjährige sagte: „Unser
Team ist noch enger zusammengewachsen, und es macht richtig Spaß hier.“
Wer keine sportlichen
Erfolge vorweisen kann, ist bei der Sportlerehrung normalerweise außen
vor. Um besondere Leistungen zu würdigen, die nicht unter die
Ehrungsrichtlinien fallen, hat Heinz E. Schneider erstmals den
„Ehrenpreis des Stadtverordnetenvorstehers“ verliehen. Die Wahl fiel auf
den Selbstverteidigungsverein Rüsselsheim, der Frauen und Mädchen
mittels Kampftechniken und Rollenspielen darauf vorbereitet, gefährliche
Situationen zu meistern.
Der Verein, der 2014
zwanzigjähriges Bestehen feiert, verschenkt am kommenden Freitag (14.)
20 Jahresmitgliedschaften an Neumitglieder. Dies geschieht in der
Sporthalle der Parkschule Rüsselsheim, Frankfurter Straße 54 (Eingang
über die Ludwig-Dörfler-Allee, quer über den Schulhof) nach einem
halbstündigen Schnuppertraining: um 17 Uhr für Mädchen von acht bis elf
Jahren sowie um 19 Uhr für Frauen ab 17 Jahren.
Sportbund-Vorsitzender
Jörg-Dieter Häußer resümierte: "Wir haben immer noch sehr, sehr gute
sportliche Leistungen hier in Rüsselsheim zu bieten." Häußer nutzte die
öffentlichkeitswirksame Sportlerehrung auch, um einen Appell an
Magistrat und Stadtparlament zu richten: Unbedingt müsse das Lachebad
erhalten bleiben. Er äußerte den bejubelten Wunsch, dass bei der
nächsten Sportlerehrung 2015 von einem wiedereröffneten Lachbad die Rede
sei. "Wir tun, was wir können", sagte Oberbürgermeister Patrick
Burghardt dazu: "Aber bis wann wir wieder ein Hallenbad haben, kann ich
momentan noch nicht sagen."
Sportlerehrung in
Rüsselsheim: Liste der Geehrten vom RRK
Ehrenurkunden erhielten:
Rachel Bergmann, Susanne
Drechsler, Sybille Friedrich, Bianca Heinz, Ann-Paulin Heist, Janine
Huver, Mareike Körner, Anna Lippa, Lena Mischlich, Rebecca Passlack,
Sonja Petrovic, Franziska Ruhland, Leonie Schell, Camilla Schön, Laura
Stein, Maren von der Au, Denise Zimmermann (Trainer: Florian
Westermann). Judith Bremer, Nina Cleve, Emma Kanz, Kimberly Körbel, Emma
Seng, Antonia Wilfer. Viola Becker, Mara Bentscheck, Larissa Fuss,
Celina Hocks, Teresa Hoff, Lara Kaltbeitzel, Jutta Pehle, Mara Teodoro,
Kim Treutner, Fabienne Werner (Trainer: Florian Westermann, Lisa
Jacobi). Solvej Althof, Lisa Müller, Isabel Scherer, Carina Wolf
(Trainer: Florian Westermann, Ann-Paulin Heist).
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