Der sportliche Nachwuchs
wurde am Freitag von der Stadt geehrt. Die Schüler haben allesamt
Hessenmeister- oder höhere Titel errungen. |
Die letzten
Synchronschwimmerinnen
Sportlerehrung – Stadt
zeichnet erfolgreiche Schüler aus – Schwimmclub löst seine Abteilung auf
Von Heide Noll (aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 22. März 2014)
79 sportliche Schüler wurden
am Freitag von der Stadt, sieben von der Kant-Schule ausgezeichnet. Für
die Synchronschwimmerinnen des Rüsselsheimer Schwimmclubs war es die
letzte Ehrung. Die Abteilung löst sich aufgrund der fehlenden
Trainingsmöglichkeiten auf.
Oberbürgermeister und
Stadtverordnetenvorsteher gratulierten den elf- bis vierzehnjährigen
Synchronschwimmerinnen des Rüsselsheimer Schwimmclubs. Sie haben im
vergangenen Jahr die hessischen Meisterschaften in ihren Altersklassen
sowie den Kürpokal gewonnen. Allein Emily Hermann sammelte eine ganze
Palette an Titeln, siegte mit ihrer Mannschaft wie im
Solo-Synchronschwimmen und im Duett, in ihrer Altersklasse und im
Kür-Wettbewerb. Sie gehört zu vier von zwölf Mädchen, die dem Verein
heute noch angehören. Die Übrigen kamen in schwarzen T-Shirts ins
Rathaus und symbolisierten damit, dass sie aufgehört haben, "weil kein
Schwimmbad mehr da ist", sagte Abteilungsleiterin Heike Lehwald.
Sie nutzte die
Schülersportlerehrung, um die Stadtoberen mit den Folgen ihrer Politik
zu konfrontieren. "Wir hatten viele erfolgreiche Schwimmerinnen im
Verein, aber jetzt stehen wir vor dem Aus", sagte sie: "Sie haben soeben
die letzte Ehrung miterlebt, es wird kein Synchronschwimmen mehr in
Rüsselsheim geben. Wir sind eine sterbende Abteilung." Von einst 35
Aktiven sind nur noch zehn dabei, Tendenz fallend. "Das sind die
Auswirkungen einer Wirtschaft, die sich nicht darum kümmert, die
Sportstätten in Betrieb zu halten", klagte Heike Lehwald.
"Wir wollen das Schwimmen in
Rüsselsheim weiter ermöglichen", versicherte Oberbürgermeister Patrick
Burghard. Die Vereine müssten noch etwas durchhalten, es werde "mit
Hochdruck" daran gearbeitet, noch in diesem Jahr eine Lösung auf den Weg
zu bringen.
Wenn bloß alles so leicht zu
haben wäre wie ein Judofeld. Mit ein paar Matten gestalteten die
Organisatoren von Sportbund und Sportamt die zentrale Fläche in der
Rathaus-Rotunde in einen Judo-Übungsplatz um. Darauf demonstrierten die
Jungen der Mannschaft U12 des Judo-Clubs Rüsselsheim Fallübungen, Würfe
und kleine Zweikämpfe. Das Team der Trainer Edgar Binder, Jenny Mautry
und Mirjam Braun wurde vergangenes Jahr hessischer Mannschaftsmeister.
Ihre älteren Vereinskameraden errangen sogar den ersten Platz bei der
südwestdeutschen Mannschaftsmeisterschaft U15.
Der Ruder-Klub behauptete
seine starke Stellung im Hockey auch beim Nachwuchs. Die A-Mädchen (U14)
wurden Hessenmeisterinnen im Feldhockey, die B-Mädchen und B-Jungen
(U12) im Hallenhockey. In den Reihen der Spielerinnen findet sich eine,
bei der das Hockey Familiensache ist. Anna Kraus' Großvater Peter stand
1972 im Tor der deutschen Olympiamannschaft, die in München Gold gewann.
Selbst auf Medaillenkurs ist Felix Keitel. Der ambitionierte
Fahrradtrial-Fahrer wurde Dritter bei der deutschen
Mannschaftsmeisterschaft U14. Zwischenzeitlich gehört er zum
Nationalteam. Das absolvierte gestern einen Saisonvorbereitungskurs in
Berlin, deshalb fiel die Ehrung für ihn aus.
Dafür stand diesmal wieder
eine Schulmannschaft im Rampenlicht. Die Volleyballer der
Immanuel-Kant-Schule gewannen den Landesentscheid der Schulen der
Jahrgänge 1999 bis 2002 und vertraten Hessen beim Bundesfinale von
"Jugend trainiert für Olympia" in Berlin. Dort belegten sie den vierten
Platz. "Wir sind dankbar für die Infrastruktur. Ohne die Großsporthalle
wäre vieles nicht möglich", dankte Schulleiter Rainer Guss. Das war
angesichts der Misere der Schwimmvereine wie Balsam auf die Seele der
Stadtoberen.
Trotz G8 noch sportlich
erfolgreich
79 Schülerinnen und
Schüler ausgezeichnet / Synchronschwimmerinnen im schwarzen T-Shirt
Von Daniela Ammar (aus
"Main-Spitze" vom 22. März 2014)
Für ihre sportlichen Erfolge
bei Hessischen, Südwestdeutschen und Deutschen Meisterschaften wurden am
Freitag 79 Schülerinnen und Schüler im Rathaus mit Ehrenurkunden der
Stadt ausgezeichnet. Im Anschluss ging es für die erfolgreichen Sportler
ins Spaßbad "Rheinwelle" nach Ingelheim.
"Es ist schön, dass trotz
der Diskussion um G8 und G9 der Schülersport nicht zu kurz kommt", sagte
Oberbürgermeister Patrick Burghardt, der gemeinsam mit
Stadtverordnetenvorsteher Heinz E. Schneider die Ehrungen vornahm. Um
dies auch weiterhin zu gewährleisten, habe man sich für den Jugendsport
und die Vereine, die diesen fördern, ausgesprochen, sagte der OB, der
sich auch bei Eltern, Betreuern und Trainern für deren Einsatz bedankte.
Problem-Thema Lachebad
Keine einfache Diskussion,
bei der man jedoch gemeinsam an einer Lösung arbeite, sei die Thematik
Lachebad. "Wir wollen in Rüsselsheim schwimmen, auch im Winter", betonte
Burghardt und fügte hinzu, man arbeite intensiv an einer Lösung, auch
wenn dies nach außen hin nicht immer transportiert würde.
Mit einer Auswahl an Würfen
und einer Demonstration verschiedener Kampftechniken beeindruckten zehn
junge Sportler des Judo Club Rüsselsheim alle anwesenden Schüler, Eltern
und Gäste, die sich im Ratssaal versammelt hatten. "Für uns ist es das
Schönste zu kämpfen", erläuterte Trainer Ede Binder die Motivation
seiner Judoka. Dass auch er sich in seiner Arbeit als Sportsamtleiter
beim Anblick der vielen jungen zu ehrenden Sportler bestätigt fühlt,
betonte Robert Neubauer. Neben den vielen Schülern wurde die
Volleyballmannschaft der Immanuel-Kant-Schule für ihre großartige
Leistung beim Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" ausgezeichnet.
Das siebenköpfige Team um Erfolgstrainer Adnand Zinela erreichte nach
dem 1. Platz bei der Hessischen Meisterschaft der Schulen und dem 1.
Platz beim Kreis- und Regionalentscheid in Berlin schließlich den 4.
Platz beim Bundesfinale. IKSSchulleiter Rainer Guss war sichtlich stolz
und dankte an dieser Stelle nicht nur seinen erfolgreichen Schülern und
deren Trainer, sondern betonte auch, dass an der IKS Vieles ohne die
Nutzung der Großsporthalle nicht möglich sei.
Deutliche Worte fand Heike
Lehwald vom Rüsselsheimer Schwimmclub. Von den zwölf ausgezeichneten
Schülerinnen würden künftig nur noch vier ihren Sport weiter ausüben.
"Das, was sie hier sehen, sind die Auswirkungen einer Wirtschaft, die
sich nicht darum kümmert, Sportstätten in Betrieb zu halten", hielt die
Abteilungsleiterin der Synchronschwimmer den Anwesenden vor. Fünf der
insgesamt neun anwesenden Mädchen trugen schwarze T-Shirts, nicht nur
als Symbol dafür, dass die Abteilung Synchronschwimmen stirbt, sondern
auch dafür, dass sie künftig diesen Sport nicht mehr ausüben werden.
Zweimal in der Woche trainieren die Schwimmerinnen derzeit in Frankfurt
bei einem befreundeten Verein, zusätzlich einmal in Groß-Gerau. Eine
Situation, die offensichtlich auch für junge Sportler und deren Eltern
zu belastend ist.
Schüler-Sportlerehrung in
Rüsselsheim: 30 Geehrte vom RRK!
Nicole Baumgärtner,
Franziska Becker, Pauline Heinz, Vanessa Keller, Ina Kircher, Anna
Kraus, Camille Nobis, Emilia Pauli, Alina Petri, Maike Pinger, Kristin
Rapp, Marie Sommer, Jessie Steffl, Charlotte Steiner, Anna Stumpf,
Stella Tegtmeier. Franzi Becker, Paula Grossmann, Marie Milde, Nina
Minowsky. (Trainer Violeta Smirnova, Ralf Becker, Christian Zimmermann).
Finn Ambach, Tom Blümmel,
David Busch Torio, Luca Graminski, Nico Rothengatter, Christian Scherer,
Niki Schmitt, Niklas Selbach, Levin Voigt, Adrian Wolf (Trainer: Volker
Schädel, Gerrit Rothengatter). |