Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung auf Wahlkampf-Tour
besucht am 12. September 2009 auch den RRK

Aus "Main-Spitze" vom 19.09.2009:

Seine Soldaten lassen ihn nicht los

FRANZ JOSEF JUNG    Wandern mit dem Verteidigungsminister: Zwischen Ruderbooten, Kapellen-Besuch und Altstadtfest ist die Bundeswehr immer wieder Thema

Von Alexandra Eisen

Sie mögen weit entfernt stationiert sein, im Kongo, in Afghanistan oder im Nahen Osten. Doch die deutschen Soldaten sind Franz Josef Jung immer nah. Kaum ein Zwischenstopp vergeht beim Wahlkampftermin an diesem sonnigen Spätsommertag im Wahlkreis Groß-Gerau, bei dem der Verteidigungsminister es nicht schafft, den manchmal doch sehr großen Bogen zu spannen zum deutschen Einsatz "für Sicherheit, Frieden und Freiheit" und zu dem eindringlichen Appell, "dass unsere Soldatinnen und Soldaten Dank und Unterstützung verdient haben".

Es scheint, als könne er das, zumal in diesen für ihn auch bitteren Tagen nach den Angriffen in Kundus, nicht oft genug sagen. Der 60-Jährige tut das in seiner sehr ruhigen, unaufgeregten Art, aber mit Nachdruck. Dass da einer steht, der eigentlich lieber etwas anderes machen würde, diesen Eindruck hat der Beobachter nie. Gerade in seiner Anfangszeit als Verteidigungsminister hat man ihm das gerne vorgeworfen. Franz Josef Jung sagt: "Mein Amt macht mir Freude." Er sei bereit, auch nach der Bundestagswahl weiterzumachen, wenn es denn "die Chance dazu gibt".

Heute aber ist Jung nicht vornehmlich als Minister der Verteidigung unterwegs, sondern als Spitzenkandidat der hessischen CDU und Direktkandidat für den Wahlkreis Groß-Gerau. Zwanzig solcher Termine hat er in den vergangenen zehn Wochen absolviert; ein "Crashkurs im Händeschütteln", wie er lachend bemerkt. Die Bürger hätten ihn hier gut aufgenommen – obwohl der Wahlkreis nicht so richtig "seiner" ist.

"Wie sieht Ihre Jugendarbeit aus?" – Franz Josef Jung (links) beim Rüsselsheimer RK im Gespräch mit Vorsitzendem Dietmar Klausen (2.v.r.) und Hockey-Mädchenleiterin Birgit Jacobi.

Keine Berührungsängste

Der Wahlkreis von Jungs Heimat, dem Rheingau, war bereits besetzt, also hat die CDU für ihren Spitzenmann Groß-Gerau ausgeguckt, wo der CDU-Bundestagsabgeordnete Gerald Weiß nicht mehr kandidieren wollte. Kein leichtes Terrain. Jung hat hier mit Gerold Reichenbach einen starken Gegner, 2002 und 2005 holte der das Direktmandat für die SPD. "Ich will in Berlin eine starke Stimme für diese Region sein", sagt Jung. Er sagt es ein bisschen kämpferisch, aber auch Pflichtbewusstsein schwingt in diesen Worten mit.

Brötchen und Fleischwurst verteilen die Mitglieder der Rüsselsheimer CDU zur Stärkung am Kunstzentrum Opelvillen. Bodenständige Verpflegung, herrschaftliches Ambiente. Das "Schloss am Main", wie Friedrich Opel sein Anwesen gerne nannte, ist Startpunkt zur "Wanderung mit Dr. Franz Josef Jung". Der Minister hat nicht nur seine Sicherheitsleute mitgebracht, sondern auch Ehefrau Beate, die ihren Mann bei solchen Terminen gerne begleitet, auch wenn sie meist dezent im Hintergrund bleibt. Die Bürger des Wahlkreises Groß-Gerau lernen ihren Kandidaten und der wiederum seinen Wahlkreis kennen. "Ich gehe gern auf die Menschen zu und ich vergesse nie, wo ich herkomme", sagt Winzersohn Jung. "Und die Menschen haben auch bei mir keine Berührungsängste."

Bester Beweis dafür ist Oliver Pooch, Ruderer und Bootsbauer beim Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK) 08. Der Mann mit der grünen Arbeitslatzhose hatte noch gar nicht mit dem Eintreffen des Ministers gerechnet, der Vorsitzende ist auch noch nicht zur Stelle, aber was soll´s. Pooch beantwortet Fragen, zeigt die schnittigen Ruderboote und freut sich gemeinsam mit dem Minister darüber, dass der Deutschland-Achter wieder erfolgreich ist. "Viele Ruderer sind bei der Bundeswehr in der Sportförderung, im neuen Deutschland-Achter sind allein vier von uns", erzählt Jung stolz.

Aus der Geschichte lernen

Die Hockeyplätze des RRK, der zu den erfolgreichsten deutschen Hockey-Vereinen zählt, sind das nächste Ziel. Während die zehn- bis zwölfjährigen B-Mädchen gegen den schweren Gegner Wiesbadener THC kämpfen, soll der Minister selbst einen Ball schlagen – er trifft sauber, die Kameras klicken. Auch das gehört zum Wahlkampf.

Mit dem Bus geht es weiter zum Mönchhof-Gelände zwischen Raunheim und Kelsterbach, ehemaliger Standort der Caltex Raffinerie, 110 Hektar groß. Das größte zusammenhängende Gewerbegebiet der Rhein-Main-Region soll hier in den nächsten Jahren entstehen. Noch dominieren Brachland, Bagger, Schutthaufen, und ganz am Rande steht eine kleine Kapelle mit Friedhof. Mit finanzieller Unterstützung des Geländebesitzers, der Fraport Immobilien- und Entwicklungsgesellschaft, wird das unter Denkmalschutz stehende Gotteshaus renoviert.

Jetzt schlägt die Stunde von Fritz Radlinger. Der ehemalige Lehrer und Zweite Vorsitzender des Fördervereins Mönchhofkapelle gibt dem Minister und dessen Tross einen Einblick in die wechselvolle Geschichte. Es wird ein atemberaubender Ritt durch die vergangenen 1300 Jahre des Mönchhofs. Franz Josef Jung sitzt amüsiert lächelnd in der Kapelle, während Radlinger längst vergangene Ortsnamen, Klosterhistorie, Schlachten des Dreißigjährigen Krieges, Adelsgeschlechter und Anekdoten aneinander reiht, dass einem schwindelig wird.

Herz schlägt für Eintracht

"Ohne Menschen wie Sie, die sich ehrenamtlich engagieren, wäre unsere Gesellschaft ärmer", sagt Jung zum Abschied. Und da ist es wieder, sein Thema. Diesmal schafft er es über den Umweg "Dreißigjähriger Krieg" auf seine Bundeswehr zu kommen. "Aus der Geschichte lernen wir, wie wichtig Frieden und Freiheit sind, dafür leisten unsere Soldatinnen und Soldaten ihren Beitrag".

Noch ein gespritzter Äppler, dann wird endlich richtig gewandert. Eine gute Stunde lang geht es entlang des Mainufers nach Kelsterbach. Zeit für Gespräche mit den Bürgern, Zeit aber auch für die aktuellen Fragen der Journalisten. Es geht um Opel: "Die CDU hat mit der Suche nach einem Investor den richtigen Impuls gesetzt", sagt Jung. Und es geht, natürlich, um Afghanistan und den von deutscher Seite angeforderten Angriff auf zwei von den Taliban entführte Tanklastzüge, bei dem es vermutlich fast hundert Tote gab, darunter auch Zivilisten. "Die Kritik der letzten Tage war unberechtigt", sagt Jung und betont, wie so oft in den vergangenen Tagen, dass es seine Pflicht sei, sich vor seine Soldaten zu stellen.

Kurz vor den Stadttoren Kelsterbachs, der "Perle am Untermain", blickt Franz Josef Jung konzentriert auf sein Handy. Es ist 17.18 Uhr, kurz nach dem Abpfiff in der Ersten Fußballbundesliga. "0:2", sagt er zufrieden. Seine Frankfurter Eintracht, bei der er mehr als zwei Jahre lang Mitglied im Aufsichtsrat war, hat in Freiburg gewonnen. Da steht er am Mainufer, in mittlerweile staubigen schwarzen Jeans, offenem, hellblauem Hemd, und liest noch schnell alle weiteren Ergebnisse vor - der Minister denkt auch an die anderen Fußballfans in der Gruppe.

Zum Abschluss noch mal Händeschütteln auf dem Kelsterbacher Altstadtfest. Maximalstress für die Sicherheitsbeamten. Jung taucht ein, geht auf viele Menschen zu, nicht überschwänglich, aber auch nicht zurückhaltend. Handyfotos werden gemacht, er probiert Sangria und Pizza, plaudert in leichtem, weichem Hessisch. Über Fußball, über Wein und auch über die Bundeswehr.


Aus "Main-Spitze" vom 11.09.2009:

Wandertour mit Jung

(red). Am Samstag, 12. September, um 13 Uhr, startet CDU-Wahlkreiskandidat Dr. Franz Josef Jung seine Wanderung von Rüsselsheim über das Mönchhofgelände in Raunheim bis nach Kelsterbach. Alle Bürger sind eingeladen, mit zu laufen oder an den Haltepunkten dazu zu stoßen und mit dem Minister ins Gespräch zu kommen. Auch werden kleine Imbisse oder Getränke gereicht.

Start ist um 13 Uhr an den Opelvillen. Hier wird es eine Erläuterung zu den Villen und zur Festung geben. Danach geht es weiter zum Stadion am Sommerdamm. Dort wird die Gruppe vom RRK-Präsidenten empfangen und es wird eine Führung durch das Hockeystadion geben.

Um 14.45 Uhr wird ein Bus die Teilnehmer zum Mönchhofgelände nach Raunheim fahren, wo eine Besichtigung geplant ist. Im Anschluss gibt es eine Wanderung über den Maindamm nach Kelsterbach auf, wo Jung gegen 17 Uhr auf dem Altstadtfest eintreffen wird.

Am Vormittag von 10.30 bis 11.15 Uhr ist Jung zudem am Infostand der Rüsselsheimer CDU in der Marktstraße.