Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Akademische Feier "100 Jahre RRK" am 26. Juli 2008 im "Opel Forum"
 

Hans Wilhelm Gäb mit brillanter Festrede, Unterhaltung mit den "Weird Voices", Silberne Ehrenplakette des Hessischen Ministerpräsidenten und DRV-Verbandsflagge mit Goldrand für den RRK, LSBH-Verdienstnadel in Gold für Prof. Dr. Dietmar Klausen und Martin Müller

 

Das "Opel Forum" wartet auf die Festgäste, noch ist alles ruhig.

Das "Opel Forum" hat sich etwas gefüllt, die Gäste warten auf den Beginn.

Die Akademische Feier des RRK zum 100-jährigen Jubiläum ist gut besucht.

Warten auf den Beginn der Veranstaltung – dieses wird durch eine Beamershow mit Bildern aus der Geschichte des RRK – Hockey-, Ruder- und Tennisbildern – verkürzt.

 

Auflockerung der Akademischen Feier und Unterhaltung der Gäste durch das hervorragende A-capella-Ensemble "Weird Voices"

"RRK-Präsident" Prof. Dr. Dietmar Klausen bei seiner Begrüßungsrede

 

Das Auditorium bei der Begrüßungsrede des 1. Vorsitzenden des RRK (vorn die Politprominenz: Stadtverordnetenvorsteherin und Landtagsabgeordnete Renate Meixner-Römer, Landrat Enno Siehr, Stadtverordnete Susanne Jaksch, Oberbürgermeister Stefan Gieltowski, Festredner Hans Wilhelm Gäb)

Festvortrag des Aufsichtsratsvorsitzenden der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Hans Wilhelm Gäb, mit dem Titel "Der RRK im Wirbel der Zeiten" (hier "klicken")

 

Hans Wilhelm Gäb hat seinen Festvortrag beendet: Anhaltender Applaus des Auditoriums zeigt ihm, dass seine Worte auf fruchtbaren Boden gefallen sind und er ein begeistertes Publikum hinterlässt.

„Im Sport steckt immer Leben“

RRK: Akademische Feier zum hundertjährigen Bestehen mit Zeitrevue – Hans Wilhelm Gäb Festredner, Thomas Bach sagt ab

Von Ernst Eelmae (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.7.2008)
 

Fast hätte noch olympischer Glanz die Feier im Opel-Forum erhöht: Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, hatte seine Teilnahme zugesagt. Leider seien ihm kurzfristig die Spiele in Peking dazwischen gekommen. Doch auch ohne ihn wusste sich Dietmar Klausen als der örtliche Sportklubpräsident in gediegenem Kreise. Denn zur akademischen Feier aus Anlass des hundertjährigen Bestehens von Rüsselsheims Renommierverein Ruder-Klub 1908 hatten sich die Spitzen zuständiger Verbände und der regionalen Politik eingestellt.

An diesem Samstag standen aber nicht die sportlichen Erfolge des Vereins im Mittelpunkt. Von ihnen konnten sich die etwa 170 Gäste anhand der frisch gedruckten ECHO-Jubiläumsbeilage überzeugen. Vielmehr war es die zeitgeschichtliche Revue durch Welt- und Lokalgeschichte, Entwicklung in Wirtschaft und Sport unter dem Titel „Der RRK im Wirbel der Zeiten“, zu der Hans Wilhelm Gäb einlud und die mit viel Beifall bedacht wurde.

Der Aufsichtsrat der Stiftung Deutsche Sporthilfe, früher Tischtennis-Spitzensportler und langjähriger Aufsichtsrat der damaligen Adam Opel AG, blätterte ein Jahrhundert „einzigartiger Sensationen, politischer Verwirrungen und technischer Entwicklungen“ vor den Zuhörern auf. Darin eingebettet war der Hinweis, dass die Vereinsgründung noch die Klassengesellschaft zu Kaisers Zeiten widerspiegelte – Arbeiter waren nicht erwünscht.

Von einem legendären Achterrennen gegen eine US-Mannschaft, gewonnen durch technischen KO des Gegners, über das zeitliche Zusammenfallen einer Apollo-Mondmission mit dem Beginn der RRK-Erfolgsstrecke bis hin zur Spitzenstellung des Vereins in dieser Sportart reichten seine Ausführungen. Dass auch der RRK all die Dramen der vergangenen 100 Jahre überlebt habe, insbesondere den letzten Krieg, war für ihn Beweis: „Im Sport steckt immer Leben“.

Diesem Sektor gebühre besondere Achtung, denn dort würden von inzwischen mehr als 30 Millionen Bürgern „täglich Solidarität und Miteinander praktiziert, Können und eine anständige Haltung geformt“. Aktuelle Dopingfälle diskreditierten den Sport, den Blick allein darauf zu richten schaffe aber ein Zerrbild. Wichtig waren Gäb die Leistungen von Georg von Opel, Spitzensportler in den Reihen des RRK und dessen einstiger Vorsitzender, der unter anderem am Goldenen Plan für den Sportstättenbau mitgewirkt habe.

Die von Gäb betonte Bedeutung des Sports, vor allem in erzieherischer Hinsicht, war für Oberbürgermeister Stefan Gieltowski die Rechtfertigung, dass Sportstätten zur kommunalen Daseinsvorsorge gehörten und erst den Sportbetrieb in Vereinen ermöglichten. Dabei stellte er die Einsätze der Stadt in vielen Jahrzehnten heraus: Die herausragenden Leistungen des RRK wären ohne diese Beiträge der Stadt nicht denkbar. In Sportstättenfragen habe er die Zusammenarbeit mit dem RRK als wohltuend empfunden, als beispielhaft für andere Vereine nannte er dessen finanzielle Eigenbeteiligung. Dieses „Jobsharing“ zwischen Kommune und Verein sei auch die Grundlage für regionale Identitätsbildung und überörtliches Image. „Sportliche Erfolge prägen das Bild einer Stadt weit über diesen Faktor hinaus“, führten womöglich zu anderen Erfolgen.

Wie Perlen zu einer Erfolgskette reihten sich die Namen der Sportlerpersönlichkeiten aus dem RRK-Lager. Weitere Plätze auf den Siegertreppchen als Lohn für intensive Jugendarbeit wünschte er dem Verein und überreichte eine Ehrenplakette des Ministerpräsidenten an Klausen.

Spitzenleistungen erschienen Landrat Enno Siehr nicht als das Wichtigste im Sportbereich – die Kinder- und Jugendarbeit mit Wertevermittlung sei das Entscheidende. Er vermisst eine Rangliste der beliebtesten Vereine im Lande, in der dem RRK sicher eine Spitzenstellung zufalle, der zugleich der zweite „Global Player“ Rüsselsheims neben Opel sei. Das sportliche Erziehungselement sprach auch die SPD-Landtagsabgeordnete und langjährige Schulleiterin Renate Meixner-Römer an. Der RRK möge seine Angebote weiter den Schulen gerade für den Ganztagesbetrieb erhalten.

Unter weiteren Geschenken für den Jubiläumsverein waren eine Fahne des Ruderverbandes und Auszeichnungen auch für den Vorstand vom Sportkreis. Passend zu seinem Klub fand Klausen die Stimmen der „Weird Voices“ unter Leitung von Mona Biebel, die a capella-Einlagen boten.

Angesichts mancher Geldspende zum Jubiläum verkniff sich der Vorsitzende nicht den Hinweis, dass dennoch jeder den neuen Band zur Vereinsgeschichte käuflich erwerben müsse, sogar die Sponsoren. Er stellte es abschließend als sozialpflichtige Aufgabe heraus, Jugendlichen Orientierung zu bieten, sie zu Gemeinsinn und Verantwortung zu führen und auf einen guten Weg zu bringen. Ein Büfett rundete die gut dreistündige Feier ab.


Grußworte des Schirmherrn und Oberbürgermeisters der Stadt Rüsselsheim, Stefan Gieltowski

Ehrung des RRK durch den Oberbürgermeister mit der Silbernen Ehrenplakette des Hessischen Ministerpräsidenten (Prof. Dr. Dietmar Klausen und OB Stefan Gieltowski)


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.7.2008:

Planspiele zu Bootshafen

RRK: Vorsitzender Dietmar Klausen ist froh, dass Idee „nicht gleich abgeschmettert“ wurde

bje - Bereits ein Jahr nach seiner Gründung legte sich der damalige Ruderverein Rüsselsheim (seit 1942 RRK) eine Bootshalle zu, der am Festungsgraben das Gesellschaftshaus folgte (1925). Die Bootshalle wurde 1944 durch Bomben restlos zerstört. Nun trägt sich der RRK-Vorstand mit dem Gedanken, einen kleinen Ruderboothafen unterhalb seines Domizils anzulegen. Oberbürgermeister Stefan Gieltowski sprach jedenfalls diese Überlegungen in seinen Grußworten zur Jubiläumsfeier an.

Ob dies mit Hilfe der Stadt Wirklichkeit werden könnte, wollte er dabei nicht versprechen, zudem fehlten noch verlässliche Zahlen und Kosten. Solche Planspiele könnten aber Auftrieb gewinnen, wenn sich der RRK noch stärker am Mainufer der Öffentlichkeit präsentiere. Denn die Stadt wolle diesen Bereich deutlicher erlebbar machen. Dazu sei man in der konzeptionellen Phase und in Gesprächen mit Anliegern, also auch dem RRK.

Außer für Kultur, Freizeit und Erholung sei hier auch ein „Sportfenster“ in der künftigen Gestaltung (betrieben mit der Regionalpark GmbH) vorgesehen. „Vielleicht sind das Ansätze, an die der RRK in Höhe seines Bootshauses anknüpfen kann“, hielt Gieltowski fest. Für den RRK-Vorsitzenden Dietmar Klausen ist dies ein Hoffnungsschimmer. Denn er zeigte sich „froh, dass diese Bootshafen-Idee nicht gleich abgeschmettert“ wurde, sondern Gespräche geführt werden.


Grußworte des Landrats des Kreises Groß-Gerau, Enno Siehr

Grußworte der Stadtverordnetenvorsteherin der Stadt Rüsselsheim und Abgeordneten des Hessischen Landtags, Renate Meixner-Römer

Grußworte des Präsidenten des Deutschen Hockey-Bundes, Stephan Abel


Mit Stadt und Menschen eng verbunden

Viel Lob bei Akademischer Feier zum 100-jährigen Bestehen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs

Das Opel-Forum diente am Samstagvormittag für die Akademische Feier zum 100-jährigen Bestehen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) als Schnittpunkt zwischen einem der bekanntesten Sportvereine der Stadt und der Automobilindustrie.

Von Alexandra Ehrhardt (aus "Main-Spitze" vom 28.07.2008)
 

Beide haben Rüsselsheim mitgeprägt und in Georg von Opel brachte auch die Familie des Autoherstellers einen leistungsstarken Sportler hervor. Was 1908 anfing, laut RRK-Vorsitzendem Professor Dr. Dietmar Klausen "zu einer Zeit des gewaltigen Umbruches, in der sich für Sportvereine die Gelegenheit bot, sich zu konstituieren", wird bis heute, ein Jahrhundert später, vom RRK fortgesetzt. Klausen erinnerte daran, dass der Verein trotz seines hohen Alters nicht alt wird: Junge Ideen und beständig nachwachsende Sportler hielten den RRK jung.

Hans Wilhelm Gäb, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stiftung Deutsche Sporthilfe und ehemaliger Opel-Manager, bettete in seiner Festrede die wechselvolle Vereinsgeschichte gleich in verschiedene Kontexte ein: Weltgeschichte, Technikgeschichte, Politikgeschichte und Rüsselsheimer Geschichte wurden gleichermaßen bedacht. Er verdeutlichte damit die oftmals einander bedingenden Zusammenhänge. "In Sportvereinen werden Integration praktiziert und Demokratie gelernt. Der RRK steht für Kameradschaft und Freude am Leben", sagte Gäb.

Er fand aber auch kritische Worte in Richtung seines ehemaligen Arbeitgebers: Es sei schade, dass der Georg-von-Opel-Preis "sanft entschlafen" sei. Habe man mit ihm doch einst auch sportliche Prominenz nach Rüsselsheim gelockt.

"Die 100-jährige Geschichte des Vereines ist auch die Bilanz darüber, dass der RRK in seiner Heimatstadt eine stete Förderin hatte", sagte Oberbürgermeister Gieltowski, der die Unterstützung der Stadtverwaltung auch als einen Grund für die sportlichen Erfolge des Vereines sah. Sportstätten gehörten zur kommunalen Daseinsvorsorge und kommunale Sportanlagen ermöglichten erst den Sportbetrieb in den Vereinen. "Jobsharing" bezogen auf kommunalen Sportstättenbau und Sportvereinsarbeit sei eine wesentliche Voraussetzung für die Herausbildung einer regionalen Identität und ein überörtliches Image. "Ihre sportlichen Erfolge prägen das Bild einer Stadt weit über den Faktor Sport hinaus. Wo sportlicher Erfolg ist, ist womöglich auch anderer Erfolg möglich. Wo guter Sport zu Hause ist, dort will man womöglich auch zu Hause sein, selbst wenn Frau oder Mann keinen Sport betreiben", erklärte er. Gieltowski regte den Verein, der sich mit dem Wunsch eines kleinen Ruderboothafens vor seinem Bootshaus trägt, dazu an, bei den Ideen rund um die Mainvorland-Neugestaltung mitzuwirken.

Nach dem erfolgreichsten und bekanntesten Verein im Kreis gefahndet, würde der RRK sicher den ersten Platz bei einer Umfrage belegen, erklärte Landrat Enno Siehr. Der Klub mit seinem "beständigen und agilen Vorstand" sei eine "Perle" in der Vereinslandschaft. Die lange Chronik des RRK sei ein Beweis dafür. "Der RRK steht seit 100 Jahren für inneren Zusammenhalt und Gesprächskultur", sagte Siehr, der den Verein zum "sportlichen Aushängeschild des Kreises" adelte.

Renate Meixner-Römer lobte als Stadtverordnetenvorsteherin das große Engagement und die gute Leistung des Vereines. Gerade auch die Jugendarbeit, durch die Werte und Normen vermittelt würden, stellte sie heraus.

Untermalt wurde die Jubiläumsfeier von dem A-cappella-Ensemble "Weird Voices" unter Leitung von Mona Biebel.


Grußworte des Stv. Vorsitzenden des Deutschen Ruderverbandes, Wolfgang David

Grußworte des Finanzvorstands des Hessischen Ruderverbandes, Manfred Matzner

Grußworte des Vorsitzenden des Sportkreises Groß-Gerau, Wolfgang Glotzbach

Ehrung des RRK durch den Stv. Vorsitzenden des Deutschen Ruderverbandes mit der Jubiläums-Verbandsflagge mit Goldrand (Prof. Dr. Dietmar Klausen und Wolfgang David)

Ehrung des 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Dietmar Klausen und des Hockey-Abteilungsleiters Martin Müller mit der LSBH-Verdienstnadel in Gold (Prof. Dr. Dietmar Klausen, Martin Müller und Wolfgang Glotzbach)

Grußworte des Vorsitzenden des Sportbundes Rüsselsheim, Jörg-Dieter Häußer

Grußworte des Vorsitzenden des Flörsheimer Rudervereins, Norbert Herzog

Übergabe eines Geschenks, zwei "Kinderplätten", für die Ruderabteilung des RRK durch den Vorsitzenden des Ruderklubs am Baldeneysee Essen (Prof. Dr. Dietmar Klausen und Prof. Dr. Michael Winkels)

Grußworte des Vorsitzenden des Ruderklubs am Baldeneysee Essen, Prof. Dr. Michael Winkels

Grußworte des Vorsitzenden des Radfahrer-Vereins Opel 1888 Rüsselsheim, Gerd Rothengatter

Übergabe eines Geschenks, ein Bild der Stadt Flörsheim vom Wasser gesehen (Prof. Dr. Dietmar Klausen und Norbert Herzog)

Das A-capella-Ensemble "Weird Voices" beschließt die Akademische Feier des RRK und entlässt die Gäste an das vorbereitete Büfett


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 28.07.2008:

Nur vorübergehend zweitklassig

Im 100. Jahr seines Bestehens schaut der erfolgsverwöhnte Rüsselsheimer RK zuversichtlich in die Zukunft

VON ANNETTE SEITZ

Ausdauervermögen war am Samstag im Rüsselsheimer Opel-Forum angesagt. Schließlich dauerte die Akademische Feier zum 100-jährigen Bestehen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) mehrere Stunden. Martin Müller, Hockey-Abteilungsleiter des Traditionsvereins, nahm es gelassen. Und ließ sich gerne feiern. Denn die herausragenden sportlichen Erfolge in der jüngeren Geschichte wurden eben nicht von den Namen gebenden Ruderern eingefahren, sondern von jenen Frauen und Männern, die mit dem Krummstock aktiv waren und sind.

Doch die scheinbar endlose Erfolgsgeschichte des Hockeysports des RRK ist anno 2008 ein wenig ins Stocken geraten. Zumindest bei den Erwachsenen. "Wir sind nicht mehr ganz so weit oben", gibt Müller unumwunden zu. "Aber wir stehen momentan da, wo wir hingehören."

Das ist bei den Männern auf dem Feld die Zweitklassigkeit. Auch wenn die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz in der vergangenen Hallenrunde deutscher Meister wurde und damit seit Jahrzehnten wieder einen Titel holte. In der weitaus bedeutenderen Feldrunde spielt das Team schon seit zwei Jahren in der Zweiten Bundesliga.

Keine Olympiateilnehmer 2008

"Wir müssen in der kommenden Saison mal sehen, ob wir in der zweiten Liga die Kurve bekommen und noch mal angreifen können", sagt Müller, der glaubt, die Ursache der momentanen Schwäche zu kennen. "Das ist der Niederschlag der Versäumnisse in der Jugendarbeit. Wir haben im männlichen Bereich Lücken entstehen lassen. Die Männer haben zwar das Potenzial für die erste Liga, aber eben keinen Background." Sprich: Es fehlt momentan noch der starke Unterbau.

Bei den Frauen ist das anders. Dort zahlt sich die jahrzehntelange Talentförderung von Berti Rauth aus. Der Meistertrainer, der mittlerweile zum Club an der Alster Hamburg gewechselt ist, holte insgesamt 33 Titel. Unter ihm reiften zahlreiche Aktive zu Nationalspielerinnen. Dass bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 gleich drei Rüsselsheimerinnen – Mandy Haase, Silke Müller und Denise Klecker – die Goldmedaille mit der deutschen Mannschaft holten, war auch sein Verdienst. In Peking stehen aber zum ersten Mal seit Jahrzehnten weder bei den Männern noch bei den Frauen Rüsselsheimer im Olympiakader – ein Zustand, der die momentane Situation beim RRK deutlich widerspiegelt: Hockey aus Rüsselsheim sucht im Jahr 2008 den Anschluss an die Spitze.

Martin Müller bleibt jedoch gelassen. Schließlich war sein Klub über Jahrzehnte – vor allem bei den Frauen – der Spitzenverein in Deutschland, trotz überschaubarer finanzieller Mittel. Da ist auch mal eine Atempause erlaubt. "Dass wir keinen bei Olympia stellen, da bekomme ich jetzt keine schlaflosen Nächte", sagt Müller. Denn die Zukunft ist seiner Meinung nach verheißungsvoll, vor allem im weiblichen Bereich. Schon stehen wieder Talente bereit, mit denen der RRK an die Spitze zurückkehren könnte. So stellen die Hessen einige Mitglieder in den Auswahlkadern des Deutschen Hockey-Bundes.

Am vergangenen Samstag erst gewann Deutschland nach einem 2:1-Sieg gegen die Niederlande den Titel bei der U-21-Europameisterschaft der Juniorinnen. Mit im Kader: die beiden Rüsselsheimerinnen Eva Frank und Meike Acht.