Hans Wilhelm Gäb mit brillanter
Festrede, Unterhaltung mit den "Weird Voices", Silberne Ehrenplakette des
Hessischen Ministerpräsidenten und DRV-Verbandsflagge mit Goldrand für den RRK,
LSBH-Verdienstnadel in Gold für Prof. Dr. Dietmar Klausen und Martin
Müller
Das "Opel Forum" wartet auf die
Festgäste, noch ist alles ruhig. |
Das "Opel Forum" hat sich etwas
gefüllt, die Gäste warten auf den Beginn. |
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Die Akademische Feier des RRK
zum 100-jährigen Jubiläum ist gut besucht. |
Warten auf
den Beginn der Veranstaltung – dieses wird durch eine Beamershow mit Bildern
aus der Geschichte des RRK – Hockey-, Ruder- und Tennisbildern –
verkürzt. |
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Auflockerung der
Akademischen Feier und Unterhaltung der Gäste durch das
hervorragende A-capella-Ensemble "Weird Voices" |
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"RRK-Präsident" Prof. Dr. Dietmar
Klausen bei seiner Begrüßungsrede |
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Das Auditorium
bei der Begrüßungsrede des 1.
Vorsitzenden des RRK (vorn die Politprominenz:
Stadtverordnetenvorsteherin
und Landtagsabgeordnete
Renate Meixner-Römer, Landrat Enno
Siehr, Stadtverordnete Susanne Jaksch, Oberbürgermeister Stefan
Gieltowski, Festredner Hans Wilhelm Gäb) |
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Hans Wilhelm Gäb
hat seinen Festvortrag beendet: Anhaltender Applaus des Auditoriums
zeigt ihm, dass seine Worte auf fruchtbaren Boden gefallen sind und
er ein begeistertes Publikum hinterlässt. |
„Im Sport
steckt immer Leben“
RRK:
Akademische Feier zum hundertjährigen Bestehen mit Zeitrevue – Hans
Wilhelm Gäb Festredner, Thomas Bach sagt ab
Von Ernst
Eelmae (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.7.2008)
Fast hätte
noch olympischer Glanz die Feier im Opel-Forum erhöht: Der Präsident des
Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, hatte seine Teilnahme
zugesagt. Leider seien ihm kurzfristig die Spiele in Peking dazwischen
gekommen. Doch auch ohne ihn wusste sich Dietmar Klausen als der
örtliche Sportklubpräsident in gediegenem Kreise. Denn zur akademischen
Feier aus Anlass des hundertjährigen Bestehens von Rüsselsheims
Renommierverein Ruder-Klub 1908 hatten sich die Spitzen zuständiger
Verbände und der regionalen Politik eingestellt.
An diesem Samstag standen
aber nicht die sportlichen Erfolge des Vereins im Mittelpunkt. Von ihnen
konnten sich die etwa 170 Gäste anhand der frisch gedruckten
ECHO-Jubiläumsbeilage überzeugen. Vielmehr war es die zeitgeschichtliche
Revue durch Welt- und Lokalgeschichte, Entwicklung in Wirtschaft und
Sport unter dem Titel „Der RRK im Wirbel der Zeiten“, zu der Hans
Wilhelm Gäb einlud und die mit viel Beifall bedacht wurde.
Der Aufsichtsrat der Stiftung
Deutsche Sporthilfe, früher Tischtennis-Spitzensportler und langjähriger
Aufsichtsrat der damaligen Adam Opel AG, blätterte ein Jahrhundert
„einzigartiger Sensationen, politischer Verwirrungen und technischer
Entwicklungen“ vor den Zuhörern auf. Darin eingebettet war der Hinweis,
dass die Vereinsgründung noch die Klassengesellschaft zu Kaisers Zeiten
widerspiegelte – Arbeiter waren nicht erwünscht.
Von einem legendären
Achterrennen gegen eine US-Mannschaft, gewonnen durch technischen KO des
Gegners, über das zeitliche Zusammenfallen einer Apollo-Mondmission mit
dem Beginn der RRK-Erfolgsstrecke bis hin zur Spitzenstellung des
Vereins in dieser Sportart reichten seine Ausführungen. Dass auch der
RRK all die Dramen der vergangenen 100 Jahre überlebt habe, insbesondere
den letzten Krieg, war für ihn Beweis: „Im Sport steckt immer Leben“.
Diesem Sektor gebühre
besondere Achtung, denn dort würden von inzwischen mehr als 30 Millionen
Bürgern „täglich Solidarität und Miteinander praktiziert, Können und
eine anständige Haltung geformt“. Aktuelle Dopingfälle diskreditierten
den Sport, den Blick allein darauf zu richten schaffe aber ein Zerrbild.
Wichtig waren Gäb die Leistungen von Georg von Opel, Spitzensportler in
den Reihen des RRK und dessen einstiger Vorsitzender, der unter anderem
am Goldenen Plan für den Sportstättenbau mitgewirkt habe.
Die von Gäb betonte Bedeutung
des Sports, vor allem in erzieherischer Hinsicht, war für
Oberbürgermeister Stefan Gieltowski die Rechtfertigung, dass
Sportstätten zur kommunalen Daseinsvorsorge gehörten und erst den
Sportbetrieb in Vereinen ermöglichten. Dabei stellte er die Einsätze der
Stadt in vielen Jahrzehnten heraus: Die herausragenden Leistungen des
RRK wären ohne diese Beiträge der Stadt nicht denkbar. In
Sportstättenfragen habe er die Zusammenarbeit mit dem RRK als wohltuend
empfunden, als beispielhaft für andere Vereine nannte er dessen
finanzielle Eigenbeteiligung. Dieses „Jobsharing“ zwischen Kommune und
Verein sei auch die Grundlage für regionale Identitätsbildung und
überörtliches Image. „Sportliche Erfolge prägen das Bild einer Stadt
weit über diesen Faktor hinaus“, führten womöglich zu anderen Erfolgen.
Wie Perlen zu einer
Erfolgskette reihten sich die Namen der Sportlerpersönlichkeiten aus dem
RRK-Lager. Weitere Plätze auf den Siegertreppchen als Lohn für intensive
Jugendarbeit wünschte er dem Verein und überreichte eine Ehrenplakette
des Ministerpräsidenten an Klausen.
Spitzenleistungen erschienen
Landrat Enno Siehr nicht als das Wichtigste im Sportbereich – die
Kinder- und Jugendarbeit mit Wertevermittlung sei das Entscheidende. Er
vermisst eine Rangliste der beliebtesten Vereine im Lande, in der dem
RRK sicher eine Spitzenstellung zufalle, der zugleich der zweite „Global
Player“ Rüsselsheims neben Opel sei. Das sportliche Erziehungselement
sprach auch die SPD-Landtagsabgeordnete und langjährige Schulleiterin
Renate Meixner-Römer an. Der RRK möge seine Angebote weiter den Schulen
gerade für den Ganztagesbetrieb erhalten.
Unter weiteren Geschenken für
den Jubiläumsverein waren eine Fahne des Ruderverbandes und
Auszeichnungen auch für den Vorstand vom Sportkreis. Passend zu seinem
Klub fand Klausen die Stimmen der „Weird Voices“ unter Leitung von Mona
Biebel, die a capella-Einlagen boten.
Angesichts mancher Geldspende
zum Jubiläum verkniff sich der Vorsitzende nicht den Hinweis, dass
dennoch jeder den neuen Band zur Vereinsgeschichte käuflich erwerben
müsse, sogar die Sponsoren. Er stellte es abschließend als
sozialpflichtige Aufgabe heraus, Jugendlichen Orientierung zu bieten,
sie zu Gemeinsinn und Verantwortung zu führen und auf einen guten Weg zu
bringen. Ein Büfett rundete die gut dreistündige Feier ab.
Grußworte des Schirmherrn und
Oberbürgermeisters der Stadt Rüsselsheim, Stefan Gieltowski |
Ehrung des RRK durch den
Oberbürgermeister mit der Silbernen Ehrenplakette des Hessischen
Ministerpräsidenten (Prof. Dr.
Dietmar Klausen und OB Stefan Gieltowski) |
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 28.7.2008:
Planspiele
zu Bootshafen
RRK:
Vorsitzender Dietmar Klausen ist froh, dass Idee „nicht gleich
abgeschmettert“ wurde
bje - Bereits
ein Jahr nach seiner Gründung legte sich der damalige Ruderverein
Rüsselsheim (seit 1942 RRK) eine Bootshalle zu, der am Festungsgraben
das Gesellschaftshaus folgte (1925). Die Bootshalle wurde 1944 durch
Bomben restlos zerstört. Nun trägt sich der RRK-Vorstand mit dem
Gedanken, einen kleinen Ruderboothafen unterhalb seines Domizils
anzulegen. Oberbürgermeister Stefan Gieltowski sprach jedenfalls diese
Überlegungen in seinen Grußworten zur Jubiläumsfeier an.
Ob dies mit Hilfe der Stadt
Wirklichkeit werden könnte, wollte er dabei nicht versprechen, zudem
fehlten noch verlässliche Zahlen und Kosten. Solche Planspiele könnten
aber Auftrieb gewinnen, wenn sich der RRK noch stärker am Mainufer der
Öffentlichkeit präsentiere. Denn die Stadt wolle diesen Bereich
deutlicher erlebbar machen. Dazu sei man in der konzeptionellen Phase
und in Gesprächen mit Anliegern, also auch dem RRK.
Außer für Kultur, Freizeit
und Erholung sei hier auch ein „Sportfenster“ in der künftigen
Gestaltung (betrieben mit der Regionalpark GmbH) vorgesehen. „Vielleicht
sind das Ansätze, an die der RRK in Höhe seines Bootshauses anknüpfen
kann“, hielt Gieltowski fest. Für den RRK-Vorsitzenden Dietmar Klausen
ist dies ein Hoffnungsschimmer. Denn er zeigte sich „froh, dass diese
Bootshafen-Idee nicht gleich abgeschmettert“ wurde, sondern Gespräche
geführt werden.
Grußworte des Landrats des Kreises
Groß-Gerau, Enno Siehr |
Grußworte der
Stadtverordnetenvorsteherin der Stadt Rüsselsheim und Abgeordneten
des Hessischen Landtags, Renate Meixner-Römer |
Grußworte des Präsidenten
des Deutschen Hockey-Bundes, Stephan Abel |
Mit Stadt und Menschen eng verbunden
Viel Lob
bei Akademischer Feier zum 100-jährigen Bestehen des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs
Das
Opel-Forum diente am Samstagvormittag für die Akademische Feier zum
100-jährigen Bestehen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) als
Schnittpunkt zwischen einem der bekanntesten Sportvereine der Stadt und
der Automobilindustrie.
Von Alexandra
Ehrhardt (aus "Main-Spitze" vom 28.07.2008)
Beide haben Rüsselsheim
mitgeprägt und in Georg von Opel brachte auch die Familie des
Autoherstellers einen leistungsstarken Sportler hervor. Was 1908 anfing,
laut RRK-Vorsitzendem Professor Dr. Dietmar Klausen "zu einer Zeit des
gewaltigen Umbruches, in der sich für Sportvereine die Gelegenheit bot,
sich zu konstituieren", wird bis heute, ein Jahrhundert später, vom RRK
fortgesetzt. Klausen erinnerte daran, dass der Verein trotz seines hohen
Alters nicht alt wird: Junge Ideen und beständig nachwachsende Sportler
hielten den RRK jung.
Hans Wilhelm Gäb,
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stiftung Deutsche Sporthilfe und
ehemaliger Opel-Manager, bettete in seiner Festrede die wechselvolle
Vereinsgeschichte gleich in verschiedene Kontexte ein: Weltgeschichte,
Technikgeschichte, Politikgeschichte und Rüsselsheimer Geschichte wurden
gleichermaßen bedacht. Er verdeutlichte damit die oftmals einander
bedingenden Zusammenhänge. "In Sportvereinen werden Integration
praktiziert und Demokratie gelernt. Der RRK steht für Kameradschaft und
Freude am Leben", sagte Gäb.
Er fand aber auch kritische
Worte in Richtung seines ehemaligen Arbeitgebers: Es sei schade, dass
der Georg-von-Opel-Preis "sanft entschlafen" sei. Habe man mit ihm doch
einst auch sportliche Prominenz nach Rüsselsheim gelockt.
"Die 100-jährige Geschichte
des Vereines ist auch die Bilanz darüber, dass der RRK in seiner
Heimatstadt eine stete Förderin hatte", sagte Oberbürgermeister
Gieltowski, der die Unterstützung der Stadtverwaltung auch als einen
Grund für die sportlichen Erfolge des Vereines sah. Sportstätten
gehörten zur kommunalen Daseinsvorsorge und kommunale Sportanlagen
ermöglichten erst den Sportbetrieb in den Vereinen. "Jobsharing" bezogen
auf kommunalen Sportstättenbau und Sportvereinsarbeit sei eine
wesentliche Voraussetzung für die Herausbildung einer regionalen
Identität und ein überörtliches Image. "Ihre sportlichen Erfolge prägen
das Bild einer Stadt weit über den Faktor Sport hinaus. Wo sportlicher
Erfolg ist, ist womöglich auch anderer Erfolg möglich. Wo guter Sport zu
Hause ist, dort will man womöglich auch zu Hause sein, selbst wenn Frau
oder Mann keinen Sport betreiben", erklärte er. Gieltowski regte den
Verein, der sich mit dem Wunsch eines kleinen Ruderboothafens vor seinem
Bootshaus trägt, dazu an, bei den Ideen rund um die
Mainvorland-Neugestaltung mitzuwirken.
Nach dem erfolgreichsten und
bekanntesten Verein im Kreis gefahndet, würde der RRK sicher den ersten
Platz bei einer Umfrage belegen, erklärte Landrat Enno Siehr. Der Klub
mit seinem "beständigen und agilen Vorstand" sei eine "Perle" in der
Vereinslandschaft. Die lange Chronik des RRK sei ein Beweis dafür. "Der
RRK steht seit 100 Jahren für inneren Zusammenhalt und Gesprächskultur",
sagte Siehr, der den Verein zum "sportlichen Aushängeschild des Kreises"
adelte.
Renate Meixner-Römer lobte
als Stadtverordnetenvorsteherin das große Engagement und die gute
Leistung des Vereines. Gerade auch die Jugendarbeit, durch die Werte und
Normen vermittelt würden, stellte sie heraus.
Untermalt wurde die
Jubiläumsfeier von dem A-cappella-Ensemble "Weird Voices" unter Leitung
von Mona Biebel.
Grußworte des
Stv. Vorsitzenden des Deutschen
Ruderverbandes, Wolfgang David |
Grußworte des
Finanzvorstands des Hessischen
Ruderverbandes, Manfred Matzner |
Grußworte des
Vorsitzenden des Sportkreises
Groß-Gerau, Wolfgang Glotzbach |
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Ehrung des RRK
durch den Stv. Vorsitzenden des Deutschen Ruderverbandes mit der
Jubiläums-Verbandsflagge mit Goldrand (Prof. Dr. Dietmar Klausen und Wolfgang
David) |
Ehrung des 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Dietmar Klausen und des
Hockey-Abteilungsleiters Martin Müller mit der LSBH-Verdienstnadel in
Gold (Prof. Dr. Dietmar Klausen, Martin Müller und Wolfgang
Glotzbach) |
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Grußworte des
Vorsitzenden des Sportbundes
Rüsselsheim, Jörg-Dieter Häußer
Grußworte des
Vorsitzenden des Flörsheimer
Rudervereins, Norbert Herzog |
Übergabe eines Geschenks, zwei
"Kinderplätten", für die Ruderabteilung des RRK durch den
Vorsitzenden des Ruderklubs am Baldeneysee Essen (Prof. Dr. Dietmar
Klausen und Prof. Dr. Michael Winkels) |
Grußworte des
Vorsitzenden des Ruderklubs am
Baldeneysee Essen, Prof. Dr. Michael Winkels
Grußworte des
Vorsitzenden des Radfahrer-Vereins
Opel 1888 Rüsselsheim, Gerd Rothengatter |
Übergabe eines Geschenks, ein Bild
der Stadt Flörsheim vom Wasser gesehen (Prof. Dr. Dietmar Klausen
und Norbert Herzog) |
Das
A-capella-Ensemble "Weird Voices"
beschließt die Akademische Feier des RRK und entlässt die Gäste an
das vorbereitete Büfett |
Aus
"Frankfurter Rundschau" vom 28.07.2008:
Nur vorübergehend zweitklassig
Im 100. Jahr seines Bestehens schaut der
erfolgsverwöhnte Rüsselsheimer RK zuversichtlich in die Zukunft
VON ANNETTE SEITZ
Ausdauervermögen war am Samstag im Rüsselsheimer
Opel-Forum angesagt. Schließlich dauerte die Akademische Feier zum
100-jährigen Bestehen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) mehrere
Stunden. Martin Müller, Hockey-Abteilungsleiter des Traditionsvereins,
nahm es gelassen. Und ließ sich gerne feiern. Denn die herausragenden
sportlichen Erfolge in der jüngeren Geschichte wurden eben nicht von den
Namen gebenden Ruderern eingefahren, sondern von jenen Frauen und
Männern, die mit dem Krummstock aktiv waren und sind.
Doch die scheinbar endlose Erfolgsgeschichte des
Hockeysports des RRK ist anno 2008 ein wenig ins Stocken geraten.
Zumindest bei den Erwachsenen. "Wir sind nicht mehr ganz so weit oben",
gibt Müller unumwunden zu. "Aber wir stehen momentan da, wo wir
hingehören."
Das ist bei den Männern auf dem Feld die
Zweitklassigkeit. Auch wenn die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz in
der vergangenen Hallenrunde deutscher Meister wurde und damit seit
Jahrzehnten wieder einen Titel holte. In der weitaus bedeutenderen
Feldrunde spielt das Team schon seit zwei Jahren in der Zweiten
Bundesliga.
Keine Olympiateilnehmer 2008
"Wir müssen in der kommenden Saison mal sehen, ob wir in
der zweiten Liga die Kurve bekommen und noch mal angreifen können", sagt
Müller, der glaubt, die Ursache der momentanen Schwäche zu kennen. "Das
ist der Niederschlag der Versäumnisse in der Jugendarbeit. Wir haben im
männlichen Bereich Lücken entstehen lassen. Die Männer haben zwar das
Potenzial für die erste Liga, aber eben keinen Background." Sprich: Es
fehlt momentan noch der starke Unterbau.
Bei den Frauen ist das anders. Dort zahlt sich die
jahrzehntelange Talentförderung von Berti Rauth aus. Der Meistertrainer,
der mittlerweile zum Club an der Alster Hamburg gewechselt ist, holte
insgesamt 33 Titel. Unter ihm reiften zahlreiche Aktive zu
Nationalspielerinnen. Dass bei den Olympischen Spielen in Athen 2004
gleich drei Rüsselsheimerinnen – Mandy Haase, Silke Müller und Denise
Klecker – die Goldmedaille mit der deutschen Mannschaft holten, war auch
sein Verdienst. In Peking stehen aber zum ersten Mal seit Jahrzehnten
weder bei den Männern noch bei den Frauen Rüsselsheimer im Olympiakader
– ein Zustand, der die momentane Situation beim RRK deutlich
widerspiegelt: Hockey aus Rüsselsheim sucht im Jahr 2008 den Anschluss
an die Spitze.
Martin Müller bleibt jedoch gelassen. Schließlich war
sein Klub über Jahrzehnte – vor allem bei den Frauen – der Spitzenverein
in Deutschland, trotz überschaubarer finanzieller Mittel. Da ist auch
mal eine Atempause erlaubt. "Dass wir keinen bei Olympia stellen, da
bekomme ich jetzt keine schlaflosen Nächte", sagt Müller. Denn die
Zukunft ist seiner Meinung nach verheißungsvoll, vor allem im weiblichen
Bereich. Schon stehen wieder Talente bereit, mit denen der RRK an die
Spitze zurückkehren könnte. So stellen die Hessen einige Mitglieder in
den Auswahlkadern des Deutschen Hockey-Bundes.
Am vergangenen Samstag erst gewann Deutschland nach einem
2:1-Sieg gegen die Niederlande den Titel bei der
U-21-Europameisterschaft der Juniorinnen. Mit im Kader: die beiden
Rüsselsheimerinnen Eva Frank und Meike Acht.
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